Bilanz 2019 - 200 Millionen Euro für staatliche Hochbaumaßnahmen in Unterfranken

043 - 28.01.2020

Bilanz 2019: Rund 200 Millionen Euro für staatliche Hochbaumaßnahmen in Unterfranken


Würzburg (ruf) – Die Regierung von Unterfranken hat im Jahr 2019 im Bereich Planung und Bau staatliche Hochbaumaßnahmen mit Gesamtkosten von 199,3 Millionen Euro (= verausgabte, investierte Mittel im Jahr 2019) betreut, die von den Staatlichen Bauämtern in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt abgewickelt wurden. Hiervon entfielen auf die Baumaßnahmen des Freistaates 153,3 Millionen Euro, auf die Baumaßnahmen des Bundes rund 46,0 Millionen Euro. Damit sind die Gesamt-Investitionen (Land/Bund) in staatliche Hochbaumaßnahmen im Regierungsbezirk um ca. 30 % angestiegen, wobei neben dem starken Anstieg der Hochbauinvestitionen des Freistaates auch die Investitionen für Baumaßnahmen des Bundes noch einmal leicht angestiegen sind (Vorjahr Bund 44 Millionen Euro, Land 115,5 Millionen Euro).

Damit wird im Rahmen öffentlicher Baumaßnahmen weiterhin kräftig in den Erhalt, die Erneuerung und die Erweiterung des staatlichen Gebäudebestandes investiert. Zugleich macht sich die anhaltende Hochkonjunktur im Baubereich bei der Findung von Partnern für die Planung und die Bauausführung aber auch negativ bemerkbar.

Die bauliche Infrastruktur für die Hochschule für angewandte Wissenschaften in Aschaffenburg wächst mit zwei neuen Baumaßnahmen: Im Neubau für den interdisziplinären Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen / Materialtechnologie (WIMAT) entstehen neue Vorlesungs-, Seminar- und Laborräume. Diese dienen künftig der Forschung und Lehre in den Themenfeldern Materialtechnologie, Material- und Werkstoffwissenschaft sowie Ressourceneffizienz. Die zweite Baumaßnahme ist der Neubau für das Rechenzentrum und den Technischen Dienst (RZ/TD). Die neuen Räumlichkeiten für das Rechenzentrum sind erforderlich, um eine Unterbringung der Serverräume entsprechend den aktuellen Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten. Zudem kann der technische Dienst künftig an einem Standort konzentriert werden. Dadurch können unnötige Wegezeiten vermieden und der Koordinationsaufwand verringert werden. Für beide Baumaßnahmen konnte mit dem gemeinsamen Spatenstich im September 2019 der Startschuss für die Bauausführung gegeben werden.

Im neuen Justizzentrum in Schweinfurt werden künftig Landgericht, Amtsgericht und Staatsanwaltschaft an einem Standort zusammengefasst. Durch die Erweiterung und Sanierung des denkmalgeschützten Justizgebäudes können zeitgemäße Anforderungen an Funktion und Sicherheit erfüllt werden. Im Frühjahr 2019 konnte die Baufreigabe erteilt und mit der Erstellung der Baugrube begonnen werden.

Das Projekte „Zukunft der Feuerwehrschulen“ sieht einen weiteren Ausbau der drei Bayerischen Feuerwehrschulen vor. Im Zuge dieses Projekts erhält die Staatliche Feuerwehrschule in Würzburg einen Neubau für ein Unterkunftsgebäude mit Fahrzeughalle. Nach der Baufreigabe konnte mit dem ersten Spatenstich im Juli 2019 die Bauausführung begonnen werden.

Im Zuge der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung erfolgt die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen. Das Staatsarchiv ist als staatliche Fachbehörde für alle Fragen des Archivwesens im Regierungsbezirk zuständig. Dies beinhaltet die Erfassung, Aufbewahrung und Nutzbarmachung des Archivguts. Nachdem im Herbst 2019 der Architektenwettbewerb für den Neubau entschieden wurde, kann nun die weitere Planung erfolgen. Es wird ein Neubau entstehen, der sich städtebaulich und architektonisch sehr gut in das Stadtbild einfügt. Zugleich können mit dem Neubau funktionale und technische Anforderungen an ein hochmodernes Archivgebäude erfüllt werden.

Auch zur Bewahrung der umfassenden historischen staatlichen Bausubstanz wurden wieder Anstrengungen unternommen. Auf der Festung Marienberg schreitet die abschnittsweise Generalsanierung voran. So konnte nach dreijähriger Sanierung die Marienkirche im Burghof im Juli 2019 mit einem Festgottesdienst wiedereröffnet werden.

Nach dem Baubeginn im Frühjahr 2019 konnte im Juli der Grundstein für den Neubau des Instituts für Topologische Isolatoren (ITI) gelegt werden. Im Zuge dieser Maßnahme entsteht ein neuer Forschungsbau für die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Damit werden am Hubland hochmoderne Forschungsmöglichkeiten für die Experimentelle Physik geschaffen. Unter Reinraumbedingungen kann hier künftig interdisziplinär mit anderen Bereichen Spitzenforschung als Grundlage für die Informationstechnologie betrieben werden.

Durch den Neubau einer Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Würzburg wird die Strahlenklinik künftig an einem Standort konzentriert. Hierdurch ergeben sich erhebliche Synergien in baulicher, betrieblicher und personeller Hinsicht. Vor allem aber auch die Patienten werden künftig von einer optimalen medizinischen Versorgung und kurzen Wegen profitieren. Die Baufreigabe konnte erteilt und die Baumaßnahme mit dem ersten Spatenstich im Juli 2019 begonnen werden.

Im Rahmen des Sofortprogramms im Wohnungspakt Bayern werden vom Freistaat Bayern zur schnellen Deckung von dringendem Wohnraumbedarf Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge und einheimische Bedürftige errichtet. Im Jahr 2019 konnten entsprechende Maßnahmen zur Schaffung von kostenoptimiertem Wohnraum in Höchberg und Ochsenfurt fertiggestellt werden. In Marktheidenfeld konnte mit dem Bau begonnen werden.

Auch im Jahr 2019 wurden energetische Sanierungsmaßnahmen an staatlichen Gebäuden mit Förderung durch die Europäische Union durchgeführt. Mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde die energetische Dach- und Fassadensanierung am Hochhaus des Landesamtes für Finanzen, Dienststelle Würzburg weitergeführt Zudem konnte die Sanierung des Flussmeistergehöftes in Schweinfurt begonnen werden.

Nachprüfstelle für die Vergabe von Bauleistungen, Liefer- und Dienstleistungen, Konzessionen und Freiberufliche Leistungen:

Die VOB-Stelle der Regierung von Unterfranken verzeichnete für das vergangene Jahr mit 1200 Anfragen im Vergleich zum Vorjahr eine gleichbleibend hohe Zahl. Etwa 80 % der Anfragen bezogen sich auf die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) bei kommunalen Baumaßnahmen oder sonstigen Bauprojekten mit staatlicher Förderung. Etwa 300 Anfragen wurden zu europaweiten Vergabeverfahren bei Vergaben von Liefer-und Dienstleistungen, insbesondere der Anwendung der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) und der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beantwortet.

Anlage: 1 Diagramm „Bauausgaben im Staatlichen Hochbau“

Zu den bewilligten Fördermitteln des Jahres 2019 bei kommunalen Hochbaumaßnahmen (zum Beispiel Schulen, Kindertageseinrichtungen) mit Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs ergeht noch gesonderte Pressemitteilung.