Feuerwehrstatistik 2019 für Unterfranken – rund 30.000 Einsätze bewältigt
196 - 10.09.2020
Feuerwehrstatistik 2019 für Unterfranken – rund 30.000 Einsätze bewältigt
Würzburg (ruf) – Rund 30.000 Einsätze (genau: 29.928) waren im Jahr 2019 von den 956 freiwilligen Feuerwehren, den 32 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten.
Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 2.407 Bränden ausrücken.
Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die unterfränkischen Feuerwehren im Jahr 2019 13.232 mal zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 1.531 Verkehrsunfällen, 1.674 Ölspuren oder 1.051 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder starken Einfluss auf die Feuerwehren. So mussten die Einsatzkräfte 1.418 Sturmschäden und 540 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen 129 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 377 Wasserschäden Hilfe leisten. Den größten Teil der Technischen Hilfeleistungen bilden inzwischen First-Responder-Einsätze, zu denen die Feuerwehren im Berichtsjahr 3.133 mal alarmiert wurden. Hierbei konnten durch die Hilfe vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes 2.323 Personen gerettet werden. Für 118 Personen kam trotz des schnellen Eingreifens leider jede Hilfe zu spät.
Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 467 mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 190 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 109 Alarmierungen zu Gasgeruch.
Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 8.963 mal geleistet werden. Hinzu kommen 2.330 sonstige Tätigkeiten.
In 2.529 Fällen rückten die unterfränkischen Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 1.790 Alarmierungen – dies entspricht 70% der Gesamtsumme – wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.
Durch die Einsätze der Feuerwehren bei Bränden, THL-Einsätzen (ohne First-Responder) und Einsätzen mit ABC-Gefahrstoffen wurden 907 Personen gerettet. Allerdings sind auch 200 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 76 Feuerwehrdienstleistende verletzt. Ein Feuerwehrmann verunglückte tödlich bei der Rückfahrt von einem Einsatz.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 36.983 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2019 rund 312.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 312.150). Der Frauenanteil lag bei rund 10% mit 3.851 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im Jahr 2019 9.210 Atemschutzträger gemeldet, wovon 8.371 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfallen.
Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in 673 Jugendgruppen insgesamt 6.362 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 1.668 Anwärterinnen immerhin bei 26% liegt.
Bei den insgesamt 181 Kinderfeuerwehren waren insgesamt 2.490 Kinder (davon 866 Mädchen) aktiv.
„Alle diese Zahlen verdeutlichen, dass unsere Feuerwehrangehörigen mit großem Mut und oft unter Einsatz ihres Lebens ihren selbstlosen Dienst an unserer Gemeinschaft leisten. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank“, kommentierte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann die aktuelle Feuerwehrstatistik. Der Regierungspräsident hofft zuversichtlich, dass sich auch künftig zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Freiwilligen Feuerwehren engagieren. Sein Appell richtet sich insbesondere auch an die junge Generation, die aufgefordert ist, durch den Einsatz in den örtlichen Feuerwehren einen wichtigen ehrenamtlichen Einsatz zu leisten. Darüber hinaus können unsere Freiwilligen Feuerwehren auch zu einer gelingenden Integration der vielen dauerhaft bleibeberechtigten Zuwanderer als neue Mitbürgerinnen und Mitbürger beitragen.