Alarmplan Main: Regierung von Unterfranken spricht „Warnung“ aus

106 - 21.06.2021

Alarmplan Main: Regierung von Unterfranken spricht „Warnung“ aus

Würzburg (ruf) – Auf der Grundlage des „Alarmplans Main – Gewässerökologie“ wurde von der Regierung von Unterfranken die Warnstufe „WARNUNG“ für den Meldebereich 1, von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl (Main-km 66,6) bis Würzburg (Main-km 252,3) ausgesprochen.

Grund für die Warnung sind stärkere sauerstoffzehrende Prozesse, die sich in Erlabrunn etwas weniger, in Kahl am Main aber deutlich zeigen. Diese Situation wurde hauptsächlich durch den Eintrag von Sedimenten ausgelöst, der durch mehrere stärkere Regenereignisse bereits in der Zeit von 04. bis 09. Juni bei Kitzingen, Gemünden und Gräfendorf stattgefunden haben. Mit den ansteigenden Wassertemperaturen wurden diese Prozesse zunächst verstärkt und die gewässerökologischen Verhältnisse im Main belastet. An der Messstation Kahl am Main ist der Schwellenwert des Sauerstoffgehaltes von 5 mg/l im Stundenmittel seit Samstag unterschritten worden. Auch an der Messstation Erlabrunn ist der Wert unter 6 mg/l gesunken und zeigt aktuell eine fallende Tendenz. Am späten Sonntagabend hat die Uniper die Turbinenbelüftung in Kleinostheim eingeschaltet damit sich die Belastung dort etwas verringert. Die Wassertemperaturen liegen bei etwas über 25 °C und bewegen sich damit noch auf niedrigem, unkritischem Niveau. Der Abfluss des Mains an der Messstation Trunstadt ist mit ca. 60 m³/s ebenfalls unkritisch und steigt aufgrund der Gewitter letzte Nacht gerade an. Die Donau-Main-Überleitung gibt zurzeit eine ausreichende Wassermenge von 7 m³/s ins Maingebiet ab. Die Lage wird weiter durch die Wasserwirtschaftsämter und die Regierung beobachtet.

Nach den Vorgaben des Alarmplans ist im Meldebereich in den folgenden Tagen alles zu unterlassen, was zu zusätzlichen Belastungen im Main führen könnte. Dies gilt z.B. für Schlammräumungen und Baggerungen im Main und in seinen Nebengewässern, soweit sie nicht zwingend zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Leichtigkeit des Verkehrs auf der Bundeswasserstraße notwendig sind. Außerbetriebnahmen (auch teilweise) von Kläranlagen für Revisionsarbeiten sind nicht zulässig.

Die Landratsämter und Stadtverwaltungen wurden bereits gebeten, alle Direkteinleiter (Kläranlagen und Industriebetriebe) zu verständigen.

Weitere Informationen zum Alarmplan Main, den verschiedenen Warnstufen und den damit verbundenen Maßnahmen sind im Internet unter:
https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/aufgaben/177673/177696/eigene_leistung/el_00288/index.html abrufbar.

Aktuelle Informationen zur Gewässerqualität und zur Wassertemperatur am Main finden Interessierte auch im Niedrigwasser-Informationsdienst des Freistaates Bayern unter: http://www.nid.bayern.de/ (siehe insbesondere dort auch unter Gewässerqualität/Alarmplan Main).