Weihnachts- und Neujahrsgruß des Regierungspräsidenten

197 - 16.12.2022

Weihnachts- und Neujahrsgruß des Regierungspräsidenten

2022 – ein Jahr des Umbruchs

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger!

Was für ein Jahr liegt hinter uns! Ein Jahr, dessen Auswirkungen wir noch kaum absehen können. Am 24. Februar 2022 begann Russland, befohlen vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, einen Angriffskrieg auf die Ukraine. Er brachte und bringt für die ukrainische Bevölkerung Tod, großflächige Zerstörung und kaum vorstellbares Leid und Elend. Ein Krieg mitten in Europa, fast vor unserer Haustür. Über 16.000 Flüchtlinge aus der Ukraine haben mittlerweile Zuflucht in Unterfranken gefunden. Wie lange sie bleiben, wird die Zukunft weisen.

Die kriegsbedingt steigenden Energiepreise und die daraus folgende Inflation bringen große Sorgen mit sich. Einige Menschen fürchten um ihr tägliches Auskommen, andere um ihr Erspartes für die Versorgung im Alter. Es ist in der Tat ein „Jahr der Zeitenwende“, wie die Bundesregierung die Lage bereits im Frühjahr dieses Jahres beschrieb und damit die Bevölkerung auf unmittelbar drohende schlechtere Zeiten einstimmte. Unsicherheit besteht, wie es weitergeht.

Allen negativen Meldungen zum Trotz sollten wir dennoch nicht verzagen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die aktuellen Herausforderungen, so zahlreich sie sind, gemeinsam bewältigen werden. Entscheidend dabei ist, dass wir als Staat und als Gesellschaft zusammenhalten. Eine gemeinsame soziale Verantwortung, auch eine sozial ausgewogene Verteilung der Lasten, sind für mich wesentlich.

Mein besonderer Dank gilt den vielen unterfränkischen Einsatz- und Hilfskräften, die bei der Bewältigung der Pandemie und der Flüchtlingskrise unverzichtbar waren und immer noch sind. Danken möchte ich im Besonderen auch den Verantwortlichen in den Kommunen, die vor Ort einen großen Teil der Verantwortung und der Belastung zu tragen haben. Ebenso danke ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Unterfranken, die in akuten Notsituationen beherzt zur Stelle sind und sich uneigennützig und beschützend vor ihre Mitmenschen stellen.

Hohe Anerkennung verdient, was tagtäglich in unseren Kliniken, in den Alten- und Pflegeeinrichtungen und in den Einrichtungen für behinderte Menschen unter teils äußerst schwierigen Bedingungen geleistet wird. Besonderen Dank verdienen in diesem Jahr aber auch alle in Kindertageseinrichtungen und Schulen Tätige für ihren Einsatz. Noch während der andauernden Pandemie haben sie in Unterfranken mehrere tausend schutzsuchende ukrainische Kinder aufgenommen.  Der allerorts bestehende Fachkräfte- und Personalmangel erschwerte die Arbeit in den Kliniken, den Alten- und Pflegeeinrichtungen, den Kindertageseinrichtungen und Schulen dabei wesentlich. Leider dürfte er sich künftig weiter verschärfen.

Unterfranken ist stark, weil hier das soziale Miteinander besonders ausgeprägt ist. Ich ermuntere die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im sozialen Bereich, auch in Zukunft nicht nachzulassen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Zunahme von Krisen- und Notlagen, die Integration von Flüchtlingen und generell die Unterstützung von Menschen in Not wären ohne ehrenamtliche Hilfe nicht zu bewältigen. Danke allen, die sich dem freiwillig beherzt stellen!

Lassen Sie mich jedoch auch einige erfreuliche Aspekte ansprechen, die speziell für Unterfranken mit dem Jahr 2022 verbunden sind. Die geplante Erweiterung des Universitätsklinikums Würzburg durch den Neubau der Kopfklinik und eines Mutter-Kind-Zentrums kam entscheidend voran. Insgesamt will der Freistaat Bayern in das größte Hochbauprojekt in der Geschichte Unterfrankens allein für den 1. Bauabschnitt über 1 Milliarde Euro investieren. Der Nutzen für den Hochschul- und Medizinstandort Würzburg, letztlich aber für die gesamte Region kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es geht um eine zentral bedeutsame Investition in die unterfränkische Zukunft.

Ebenso wurde der Weg frei gemacht für den 2. Bauabschnitt des Museums für Franken auf der Festung Marienberg. 2030 sollen, nach der Realisierung weiterer Abschnitte, die Gesamt-Bauarbeiten abgeschlossen werden. Dann wird ein für ganz Franken bedeutsames Museum seine volle Leuchtkraft entwickeln können.

Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger, ich wünsche Ihnen – auch im Namen meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, vor allem auch Frieden bringendes neues Jahr 2023!

Dr. Eugen Ehmann
Regierungspräsident von Unterfranken